Dienstag, Juni 28, 2005

 

Melaka

Wer kennt Bangkok? Kuala Lumpur? Singapur? Jakarta? Alles schon mal gehöhrt? Ok, wir waren in Melaka! Kennt niemand? Nicht verwunderlich, haben wir auch nicht gekannt bis wir hier waren. Melaka ist ein Touristenstädtchen an der Westküste von Malaysia. Zuerst kurz einen geschichtlichen Überblick:
Melaka wurde ca. 1400 als Hauptstadt des Malaiischen Sultanats gegründet und entwickelte den wichtigsten Hafen der Region der den Warenstrom zwischen Indien / Europa und China abwickelte. Die Portugiesen eroberten Melaka 1477, die wiederum wurden von den Niederländern nach 130 Jahren rausgeschmissen, die Batavia (heute Jakarta) zum wichtigsten Hafen machten. Die Niederländer tauschten ca. 1850 mit den Briten Malaysia und damit auch Malaka, gegen Indonesien. Die Briten machten Singapur zum wichtigsten Hafen der Region.
Melaka hätte also eigentlich das sein können was heute Singapur ist, eine reiche Stadt die vom Handel lebt.
Aber so bleiben Melaka nur ein paar Bauten aus der Zeit der Sultane, Portugiesen und Niederländer die auch als Touristenattraktionen verkauft werden.
Neben den Gebäuden gibt es noch ein paar nette Museen zur Kultur des Sultanats, über die Schiffahrt im Mittelalter und die islamische Kultur, sowie ein paar schöne Gassen in Chinatown und im klassischen malaysischen Viertel.
Melaka ist voll Touristen und, das ist das schöne, es sind vor allem asiatische Touristen! Man kommt sich nicht so als der Euro-Tourist vor, sondern man ist halt einfach ein Tourist unter vielen... Die Touristen hier sind ausserdem recht angenehm, denn wer nach Melaka geht der ist nicht nur für eine Woche in Asien, kennt sich einigermassen aus und zeigt im allgemeinen etwas mehr Interesse und Rücksicht für die hier lebende Bevölkerung.

Wie immer gibt's auch Bilder mit mehr Informationen

Mittwoch, Juni 22, 2005

 

Hafen von Singapur

Letzte Woche hatte ich die Möglichkeit den Hafen von Singapur anzuschauen. Der Hafen von Singapur ist der größte der Welt, wenn man die Singapurer fragt, wenn man jemanden aus Hong Kong fragt ist es Hong Kong...
Egal ob größter oder zweitgrößter Hafen der Welt, sehr imposant. Vor allem mal wieder die Effizienz die hier herrscht, man sieht niemanden rumlaufen, alles wir per Kamera gesteuert oder wird automatisch erkannt, z.B. Container die im Hafen ankommen. Jeder LKW hat einen Chip der an der Pforte automatisch augelesen wird, Kameras scannen den Container den der LKW geladen hat und erkennen welcher es ist, der Fahrer bekommt dann automatisch mitgeteilt wohin er muss.
Wirklich alles sehr interessant.

Auch im Jungel war ich am letzten Wochenende, dazu Morgen mehr...
Bilder gibt es ausnahmsweise schon im vorraus, zusammen mit Bildern von Villa Bali, eine Bar in der Jürgen am Wochenende war.

 

Tropischer Regenwald

Die verschiedenen Klimazonen der Erde lernt jeder irgendwann in seiner Schulzeit, aber wer kann sich unter "immerfeuchtem, heißem Klima" wirklich was vorstellen?
Seit letzem Wochende kann ich das. Ich war nämlich im Taman Negara National Park in Malaysia. Der Park ist ein Naturschutzgebiet um den ältesten Regenwald der Welt zu schützen. Seit 130 mio Jahren ist hier schon Regenwald. Mein Vater hat mich letzte Woche besucht und mich gefragt ob wir nicht zusammen dort hingehen könnten. Da TN sowieso auf meiner ToDo-Liste stand war das natürlich kein Problem und wir haben uns Freitag Abend auf den Weg gemacht:

Freitag:
21:05. Wir fahren mit dem Zug in Singapur los, also zumindest laut Fahrplan. Mit gut einer Stunde verspätung sind wir dann tatsächlich losgefahren. Die Fahrt nach Jerantut, dort müssen wir aussteigen, dauert ungefähr sechs Stunden.

Samstag:
Wir kommen um sechs Uhr morgens in Jerantut an. Völlig übermüdet schauen wir nach einem Bus nach Tembeling Jetty, ab dort geht's mit nem Boot in den Park, es fährt jedoch keiner und so nehmen wir ein Taxi. Das Taxi ist sicherlich nicht-lizensiert, ein Taximeter suchen wir auch vergebens, aber wieder erwarten kommt das Taxi an einem Stück in Tembeling an.
Der Taxifahrer vermittelt uns auch gleich an einen Reiseorganisator der für uns sofort die Bootsfahrt in den Park und zurück und die Heimreise mit der Bahn organisiert. Er hätte uns gerne noch viel mehr verkauft, aber wir können ihm zum Glück glaubhaft versichern dass wir den Rest alleine machen.
Um 9:30 kommt unser Boot und wir fahren 50 km Flussaufwärts nach Kuala Tahan, dem "Hauptquartier" des Parkes, hier gibt es ein paar Restaurants, Unterkünfte und einen kleinen Laden für wichtige Einkäufe (Wasser, Insektenschutzmittel...). Wir suchen uns eine Unterkunft und da der Besitzer nicht da ist und auch erst später kommen soll lassen wir unser Gepäck in einem Abstellraum und machen uns auf den Weg zum Canopy-Walkway. Dies sind ein Dutzend Hängebrücken die in den Baumwipfeln des Regenwaldes aufgehängt sind. Man bekommt eine Perspektive die man sonst nie bekommt, man kann den Regenwald von oben auf Höhe der Baumkrone sehen. Auf dem Rückweg kommen wir noch an einem Bach vorbei und da wir beide eine Abkühlung gebrauchen kommen wird gebadet. Herrlich mal wieder in Wasser zu baden das keine 27°C hat und nicht salzig ist!

Sonntag:
Wir haben eine Übernachtung in einem Ausguck, eine sog. Hide, tief im Jungel gebucht. Gebucht ist eigentlich zu viel gesagt, wir haben bei der Parkverwaltung angemeldet, dass wir dort übernachten werden und eine kleine Gebühr gezahlt. Uns wird gesagt, dass es zwei Wege zu unserer Hide gibt, einer dauert um die 7 Stunden, der andere um die 5. Wir beschließen die längere Route auf dem Hinweg zu nehemen und am Montag die kürzere zurück zu nehem, da um 14 Uhr unser Boot zurück nach Tembeling fährt.
Die Wanderung durch den Jungel ist sehr anstrengend. Wir folgen einem großen Fluss und es gibt viele Zuflüsse die wir überqueren müssen, jedesmal heißt es ein paar Meter runterklettern und danach gleich wieder hoch. Die Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit machen uns ganz schön zu schaffen und da es unterwegs natürlich keine Läden gibt und wir das Wasser und Verpflegung für zwei Tage mitnehmen müssen ist unser Gepäck nicht gerade leicht. Trinken kann man hier die ganze Zeit, man schwitzt so viel, es ist unglaublich.
Gegen 17:30 kommen wir in Bunbun Kumbang, so heißt unsere Hide, an und halten Ausschau nach Tieren, doch leider sehen wir keine. Es wird um 18:30 schlagartig dunkel, sowas wie Dämmerung gibt es hier nicht und wir gehen bei Zeiten ins Bett (d.h. auf unsere Holzpritschen).

Montag:
Kurz vor Sonnenaufgang fangen die ersten die auch in der Hide übernachtet haben an sich zum Abmarsch bereit zu machen, dem schließen wir uns an und machen uns um 7 Uhr auf den Weg. Der Rückweg ist nicht ganz so anstrengend wie der Hinweg, nicht so viel hoch und runter und es morgens noch recht kühl.
Wir liegen gut in der Zeit und können uns kurz vor Kuala Tahan noch in einem Bach waschen und erfrischen und auch unsere Klamotten ausspülen, da die Sonne scheint sind die sogar wieder Trocken bis wir weiter müssen. Trockene Kleidung, ein angenehmes Gefühl nachdem im Jungel immer alles nassgeschwitzt war.
Die Rückfahrt mit dem Boot hat leider nicht geklappt, unser Organisator hat uns leider nicht die richtige Abfahrtsstelle gesagt und bis wir es gemerkt haben war unser Boot schon weg. Wir mussten dann mit einem Bus (Uralt, no Aircon) 90 min durch Palmölplantagen fahren. War alles nicht so schlimm, aber die Bootsfahrt wäre schöner gewesen. Die Tickets für die Rückfahrt haben wir dann relativ problemlos bekommen (der Laden wo wir die Karten bestellt hatten hatte schon zu aber nach zwei Telefongesprächen konnten wir die Tickets in einem Hotel abhohlen...). In Malaysia fahren Züge nicht so häufig, es gibt auch nur 2 Linien, beide von nord nach süd und je eine im osten und westen, so dass unser Zug um 2 Uhr morgens ankommen sollte. Wir haben uns auf eine Verspätung eingestellt und die Zeit mit frischen Fruchtsäften essen und rumlaufen vertrieben. Wieder erwarten kam der Zug pünktlich und wir waren froh uns für den Schlafwagen entschieden zu haben. Wir kamen rechtzeitig um 10:30 Uhr in Singapur an und hatten beide genügend schlafen um in Singapur den Tag sinnvoll zu verbringen.


Puh, das war jetzt ganz schön viel Text... Aber der Trip war echt gut und wer mal dazu die Möglichkeit hat sollte es auf jeden Fall machen, ein einmaliges Erlebnis!

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